Viele in unserer Gesellschaft und am Arbeitsplatz engagieren sich intensiv für bestimmte Themenbereiche (z. B. während ihrer Arbeit oder sozial für andere Menschen, Kolleg*innen, Mitarbeiter*innen, Chefs etc.) und bemerken oft nicht, wie sie dabei ihren Eigenschutz nicht mehr unter Kontrolle haben. Das Ergebnis kann eine Überlastung, ein „ausgebrannt“, ein Burn-out sein. Wird diese Situation nicht frühzeitig erkannt, können sich daraus psychosomatische Probleme entwickeln wie Schlafstörungen, Konzentrationsmängel, Aggressionen bis hin zu Depressionen, Suchtverhalten begleitet mit weiteren körper lichen Beschwerden.

Ist man bereits in so einer Situation – auch als „Burn-out-Syndrom“ bezeichnet – angekommen, ist es sehr schwer, sich aus der Situation wieder zu befreien bzw. sich selbst wieder zu heilen. Meist wirkt nur professionelle Hilfe in Form von einer Psychotherapie oder einer inten siven psychologischen oder arbeitspsychologischen Beratung.

Wenn man u. a. die Hotellerie und Gastronomie dabei einmal näher betrachtet, haben Führungskräfte aufgrund von extremem Personalmangel immer weniger Möglichkeiten, dem vorzubeugen und lt. Arbeitsschutzgesetz Verantwortung für die Gesundheit und Sicherheit ihrer Mitarbeiter*innen und für sich selbst zu tragen. Dieser Zustand führt durch einen Großteil aller Branchen.

Mit einem intensiven geplanten Konzept sind Fehlzeiten zurückzubilden

„Die Anforderungen in der Arbeitswelt ändern sich rapide“, sagt Marcus Neuzerling von der Psychologischen Beratungspraxis in Berlin-Schöneberg. „Das macht es Managern und Führungskräften nicht leicht, Schutzfunktion für ihre Mitarbeiter*innen zu übernehmen.“ Das Thema „Burnout“, gefolgt von „Mobbing“ am Arbeits platz, wird heute stärker und mit einer hohen Präsenz in den Medien angesprochen. Die Fehlzeiten bzw. Krankmeldungen aufgrund von Burn-out-Stress und Mobbing in Unternehmen nehmen ständig und exorbitant zu.

Neuzerling appelliert an die Geschäftsführer*innen, Eigentümer*innen und Unternehmer*innen, sich intensiver mit diesem Thema auseinanderzusetzen und ihre Führungskräfte in den Betrieben und Abteilungen zu unterstützen. Mit einem intensiv geplanten Konzept seien Fehlzeiten kontinuierlich zurückzubilden, was sich kurz- und mittelfristig in niedrigeren Personalkosten zeigen werde, so Neuzerling.

Quelle:
Interviev hogaAKTIV (Hotel- und Gaststättenverband) aus November 2017

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