Fehlender Antrieb ist bis zu einem gewissen Grad normal. Allerdings kann er auch ein Anzeichen für Depressionen sein. Ab wann Antriebslosigkeit krankhaft ist, erkläre ich in diesem Blog-Beitrag.

Antriebslosigkeit hat wohl jeder schon mal in seinem Leben verspürt. Wenn man morgens beispielsweise das warme Bett verlassen muss, kann einen die fehlende Motivation schon mal die Schlummertaste des Weckers betätigen lassen. Aber auch auf die Arbeit oder manche Freizeitaktivitäten hat man eben nicht immer Lust. Antriebslosigkeit kann jedoch auch ein Symptom von Depressionen sein. Anhand von bestimmten Faktoren können Sie Ihr persönliches Risiko für die Krankheit ermitteln.Um herauszufinden, ob man nur antriebslos oder bereits depressiv ist, gibt es für die psychische Erkrankung weitere Warnzeichen.

Lust- und Antriebslosigkeit sind zunächst einmal ein normaler und menschlicher Zustand. „Weil wir alle körperlich und psychisch auf Ökonomie gebürstet sind und im Grunde genommen Anstrengung vermeiden wollen“, erklärt Marcus Neuzerling. Dabei liegt es in unserer Natur, unangenehme Gefühle zu vermeiden und angenehme Gefühle erzeugen zu wollen. Mit Antriebslosigkeit geht auch häufig Versagensangst einher.

Um die Lust nicht zu verlieren und Erfolge feiern zu können, sind deshalb vor allem Routinen im Alltag hilfreich. Sie können einem Menschen ein Gerüst geben, das Halt spendet: „Denn je öfter ich etwas tue, desto mehr Erfolgserlebnisse habe ich, desto besser die Laune dranzubleiben.“ Möchte man sich beispielsweise sportlich mehr betätigen, fällt es den meisten anfangs schwer. Da hilft es nur, sich zu überwinden und es öfter zu tun, damit sich das System und der Körper wieder darauf einstellen, Sport zu machen. Gleichzeitig kann Sport aber auch ein Mittel gegen Antriebslosigkeit sein. Denn er sorgt im Körper für die Ausschüttung des Glückshormons Serotonin und verbessert die Durchblutung des Gehirns. „Es gibt einen positiven Zusammenhang zwischen körperlicher Betätigung und psychischer Gesundheit.

Depression: Antriebslosigkeit kann ein Symptom sein – Wie erkenne ich den Unterschied?

Nun kann fehlender Antrieb jedoch auch auf körperliche Ursachen zurückgeführt werden. Niedriger Blutdruck oder Müdigkeit können beispielsweise zu Trägheit und weniger Energie führen. Auch der Hormonspiegel wirkt sich, wenn er zu weit unten ist, negativ auf den Antrieb aus.

Gleichzeitig kann Antriebslosigkeit jedoch auch ein Symptom von Depressionen sein, wobei es verschiedene Formen der psychischen Erkrankung gibt. Eine hochfunktionierende Depression merkt man den Betroffenen meist nicht an. „Ist man sich nicht sicher, ob man sich gerade in einer depressiven Phase befindet oder einfach nur lust- und antriebslos ist, kann es helfen, sich die Hauptmerkmale einer Depression vor Augen zu halten“ . Zu den typischen Anzeichen zählen unter anderem folgende Symptome:

  • Niedergeschlagenheit
  • Interessenverlust
  • Motivationsschwierigkeiten
  • Freudlosigkeit
  • Hoffnungslosigkeit
  • Gefühl innerer Leere

Wenn die Symptome länger als zwei Wochen anhalten, spricht man von einer depressiven Episode. Ob es sich wirklich um eine Depression handelt, darüber können sogenannte Stimmungsfragebögen in unserer Praxis Aufschluss geben.

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